20.05.2021 / JG
Testplanung zum Durchgangsbahnhof Luzern - Mitwirkung Dost
Die öffentliche Mitwirkung zur Testplanung zum Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) wurde kürzlich abgeschlossen – und Rachel Gaudenz von der Dost Architektur GmbH - Abteilung Stadtentwicklung - in Luzern hat sich in der Mitwirkung aus dem Quartier und als Fachfrau engagiert.
Doch worum geht es bei der Testplanung und welche Fragen wurden im Rahmen der Mitwirkung thematisiert?
Das Grossprojekt DBL wird den öffentlichen Verkehr in der Zentralschweiz ab 2040 mit häufigeren, schnelleren und direkteren Zugverbindungen grundlegend verändern. Das Projekt ist aber auch eine grosse Chance für das Luzerner Stadtzentrum: Durch den DBL fallen diverse Abstell- und Serviceanlagen für die Züge weg, womit rund um den Bahnhof grosse Gleisflächen frei werden. Um Ideen zu entwickeln, wie diese Chance am besten genutzt werden kann, organisierte die Stadt Luzern im Jahr 2020 einen Testplanungsprozess mit drei interdisziplinären Teams. Die Ergebnisse wurden Anfang 2021 präsentiert. Dazu gehören neben den drei Beiträgen auch sieben Grundsätze, die das Begleitgremium als Basis für die weitere Planung formulierte.
Von Februar bis April war die Öffentlichkeit eingeladen, im Rahmen diverser Veranstaltungen und einer Online-Mitwirkung zu den Projekten Stellung zu nehmen. Dost hat sich beteiligt. Mitte März nahm Rachel Gaudenz an einem von der Zeitschrift ‘Hochparterre’ organisierten Städtebau-Stammtisch teil. Dort diskutierte sie mit anderen Experten sowie VertreterInnen der Stadt und des Kantons Luzern die Chancen und Risiken der geplanten Entwicklung. Weiter leistete Dost zusammen mit der IG Stadtentwicklung Luzern einen Beitrag im Rahmen der online-Mitwirkung. Darin wurden kritische Fragen zu den sieben Grundsätzen, den angestrebten städtebaulichen Qualitäten sowie dem Gesamtverfahren gestellt.
Konkret wird gefordert, dass die Multimodalität weiter geschärft wird, wobei öV und Langsamverkehr (Fuss, Velo) gegenüber dem motorisierten Verkehr klar priorisiert werden. Die Absicht, drei Plätze – nördlich, östlich und westlich des Bahnhofs – zu entwickeln, wird kritisch betrachtet: Während die Aufwertung des öffentlichen Freiraums begrüssenswert ist, stellt sich die Frage, ob die Schaffung von "Plätzen" das geeignete Mittel ist? Die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzergruppen müssen bei der Gestaltung der verschiedenen Stadträume (Nord, Ost, West) hoch gewichtet werden. Zudem regen wir an, die Koordination mit bestehenden Projekten für die umliegenden Quartiere und mit der langfristigen öV-Planung zu verbessern – nicht zuletzt, um bereits heute die Umsetzung von hochqualitativen Projekten zu ermöglichen. Angeregt wird auch sich vertieft mit dem Thema Überführung, nach dem Vorbild von Basel, auseinanderzusetzen um die Quartiere in einer adäquaten Weise zu verbinden. Nicht zuletzt weisen wir auf die Wichtigkeit eines inklusiven und gut durchdachten Verfahrens hin, bei dem durchgehend lokales Wissen mobilisiert wird und unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt werden.
Die öffentliche Mitwirkung ist nun abgeschlossen, alle Rückmeldungen werden derzeit ausgewertet und Ende Juni in einem Mitwirkungsbericht öffentlich kommuniziert. Das Team von Dost freut sich darauf, an der nächsten Phase dieses äusserst wichtigen Projekts mitzuwirken.