29.11.2017 / tvp
INURA-Konferenz 2017 in Havanna
Tim Van Puyenbroeck hat im November 2017 an der diesjährigen INURA-Konferenz in Havanna teilgenommen. Die jährlichen Konferenzen dienen zum Austausch von Stadtforschung und Stadtentwicklung aller Mitglieder aus der ganzen Welt. Die Konferenzen werden jedes Jahr von Mitgliedern in den verschiedenen Städten organisiert und durchgeführt.
Der Fokus der diesjährigen Konferenz mit dem Titel "Havanna - am Scheideweg urbaner Entwicklung" lag auf der facettenreichen Entwicklung der cubanischen Hauptstadt gekoppelt an das Planungssystem der sozialistischen Republik in der Karibik. Die Entwicklung der Stadt ist aussergewöhlich: Die Bevölkerungszahl der 2-Millionen-Stadt bleibt seit Jahren stabil, Zersiedlung findet nicht statt, private Autos sind quasi nicht vorhanden und Grosswohnsiedlungen haben sich seit einem halben Jahrhundert kaum verändert. Nichtsdestotrotz kämpt die Stadt mit ähnlichen Problemen wie andere Städte auch: Der Erhaltung und dem Bau von bezahlbarem Wohnraum, dem Druck durch die Touristifizierung, dem Denkmalschutz und der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs. Die Krise nach dem Zusammenbruch der Ostblockstaaten sowie dem seit über 50 Jahren andauernden Wirtschafts- und Finanzembargo der USA gegen Cuba haben Notsituationen hervorgerufen und verschärft, die sich auch auf die urbane Entwicklung auswirken. Mit den in den letzten Jahren eingeleiteten Reformen wird sich die urbane Entwicklung verändern und es ist notwendig, geeignete Massnahmen zu finden, zu diskutieren und umzusetzen.
Tim Van Puyenbreock ist Mitglied von INURA, dem International Network for Urban Research and Action.
Weitere Informationen sowie ein Themenabend Anfang 2018 bei Dost Stadtentwicklung Luzern folgen. Fragen können an tvanpuyenbroeck@dost.org gestellt werden.