Zwischen 2021 und 2023 durfte Dost ein besonderes Wohnhaus für eine Familie im Quartier Tannerbärg planen und realisieren.
Dank seiner erhöhten Lage zeichnet sich die kleine Parzelle durch eine grossartige Aussicht über die Schaffhauser Altstadt hinweg zum Munot und zum Cholfirstwald aus.
Die kubische Staffelung der Baukörper erlaubt einen sensiblen Umgang mit dem sanft nach Süden abfallenden Hang und ermöglicht den Neubau, die zum Villenquartier passende Körnigkeit zu finden.
Aussenraum
Naturnah oder befestigt, gedeckt oder ungedeckt, privat oder kommunikativ, schattig oder besonnt... Die Abfolge zusammenhängender, inneinandergreifender Aufenthaltsflächen mit unterschiedlichen Charakteren macht den Freiraum aus. Durch das Abtrennen vom unteren und oberen Volumen entsteht der Eindruck, dass der begrünte Gartenhang durch das Haus fliesst.
Raumprogramm
Die Nutzungen sind über 4 Niveaus verteilt. Auf dem Strassenniveau befinden sich die Doppelgarage und die ergänzenden Funktionen.Ein Geschoss darüber liegt der Nachtbereich. Die Schlafzimmer öffnen sich zum introvertierten, japanisch anmutenden Innenhof. Auf dem nächsten Niveau befindet sich das offene und extrovertierte Gartengeschoss.Dieses ist dank seiner Transparenz eng mit dem Freiraum verwoben.
Im oberen, gegen die Strasse geschlossenen Baukörper liegt das private Wohnen, das sich dezidiert auf die Stadtlandschaft hin ausrichtet. Hier spielt sich das alltägliche Familienleben ab.
Dieser schwebt über der Gartenebene und ist auf vier schmalen Scheiben abgestützt, die sich windradartig um den Kern anordnen.
Materialisierung
Die Materialisierung weist einen starken haptischen Kontrast auf. Aussen wird das Haus von einem präzisen, harten Schale verkleidet, die ein Gefühl von Verborgenheit und Sicherheit vermittelt. Hingegen sind Oberflächen im Innern weich, komfortabel und warm.
Den Abschluss strassenseitig bildet die drei Meter hohe, historische Trockenmauer aus Kalkstein. Diese wurde minimal durchbrochen, um eine klare und Einladende Ankunftssituation zu schaffen. Nach dem notwendigen Eingriff wurde die Mauer sorgfältig mit dem gleichen Naturstein rekonstruiert.
Nach Bauabschluss konnten die einheimischen Leuchtkäfer wieder an ihren ursprünglichen Standort angesiedelt werden. Damit leistet das Haus einen kleinen Beitrag zur Artenvielfalt und Ökologie im durchgrünten Quartier.