Drei Gastronomen bringen ihre jeweilige Leidenschaft zu Tisch: Drinks, Wein und Essen. Ihre Begeisterung für hochwertige Produkte und persönlichem und beziehungsorientierten Service treiben sie an. Der Wunsch nach einem Ort, der ihre Vorstellungen von Gastronomie verkörpert, ist der Ausgangspunkt für das Projekt. Ein gelber Filter verstärkt die Wahrnehmung zwischen dem inneren Gastronomieraum und der Aussenwelt der Stadt und bildet den Körper. Das Innenleben repräsentiert dabei drei Betreiber und ihre Ideen, in deren Kosmos die Gäste tauchen.
Die hochwertigen Oberflächen werden von pragmatischen, einfachen Lösungen kontrastiert und schaffen eine ungezwungene Lockerheit. Dieser Kontrast wird untermauert durch den hochklassigen «Hospitality-Anspruch» und die auserlesenen Bioweine & Drinks, zu denen einfache hausgemachte Pastagerichte gereicht werden.Tagsüber strahlt die Stadt ins Innere der «Beiz», unscheinbar ordnet sich der Ort im alltäglichen Stadtbild ein. Nachts strahlt der Gastronomieraum vom Gelbfilter gefärbt in den Aussenraum und zieht die Leute in den Innenraum und auf die gedeckte Terrasse im Hinterhof.
In den Räumlichkeiten an der Badenerstrasse, befand sich bereits vorab eine Produktionsküche für Pasta. Die einst stark befahrene, laute Strasse, entwickelte sich zu einem belebten Ort an dem konsumiert und begegnet wird. Die Pasta wird neu übersetzt und durch ein Bar-Angebot und Gastraum ergänzt. Durch diese Ergänzung in der Nutzung bleibt die Produktionsstätte erhalten - und einer Mononutzung wird entgegengewirkt. Es entsteht ein belebter, warmer Ort - dessen Zentrum der Herd, der Weinkühler und die Bar bilden. Als Schleuse hebt sich der Durchgang zwischen Innen-/Aussenraum farblich in Rot, vom Gastraum ab und führt weiter ins ruhigere UG zu den Nasszellen und der Produktionsküche. Doch auch dieser vermeintlich ruhigere Ort, wird durch ein aktives Sharing-Konzept von Netzwerkpartnern genutzt und hält die Produktion am Standtort.
Als Regel der Raumgestaltung galt, dass jeder Eingriff zur besseren Erlebbarkeit des Food- & Drinkangebots beitragen sollte. Die Kompetenz und die Leidenschaft der Gastgeber werden greifbar und als wirksamer Wert in den Raum übersetzt. Der Genuss wird durch diese gezielten Handlungen stärker zelebriert und erlebbar gemacht. Besonders nach der bewegten Zeit der Corona-Pandemie, brauchte es viel Mut und Zuversicht, an einem solchen Standort ein neues Lokal mit einem so unkonventionellen Gastronomie-Konzept zu eröffnen. Die Umsetzung erfolgte unter hohem Zeitdruck und maximalem Einbezug des Bestandes, auch bereits vorhandene Ressourcen (z.B. Steinplatten) flossen in die Gestaltung ein. In so kurzer Zeit einen identitätsstiftenden Ort kreieren zu dürfen war eine spannende Herausforderung.
Die Corporate Identity und die Raumgestaltung wurden bereits ab Vorprojekt aufeinander abgestimmt. Dieses einheitliche Auftreten erzeugt einen starken Wiedererkennungseffekt über den eigentlichen Ort hinaus – innerhalb der sozialen Medien. So wurde der Raum Teil der digitalen Darstellung und die mediale Resonanz widerspiegelt den Ort.
Nutzung: Bar, Restaurant
Auftrag: Direktauftrag
Fertigstellung: 2021
Nutzfläche: 105m2
Gastraum: 45m2
Terrasse: 34m2
Küche: 13m2
Bar: 11.5m2
