Projekt
Stadtsummer
Schaffhausen

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Wenn Baugerüste zu Aufenthaltsorten werden – Dost Architektur entwickelte mit solidarischer Arbeitsgemeinschaft temporäres Stadtmobiliar für die Stadt Schaffhausen um die lokale Gastroszene während der Corona-Zeit im Sommer 2020 zu unterstützen.
Gemeinsam mit einer solidarischen Arbeitsgemeinschaft aus Bereichen der Schaffhauser Gastronomie, Designszene, Politik und Wirtschaft entwickelte Dost Architektur temporäres Stadtmobiliar aus Baugerüsten, Holz und gelbem Textil um während der COVID19-Krise im Sommer auf die lokale Gastronomie hinzuweisen und den Stadtraum als kulinarischen Aufenthaltsort attraktiv zu machen.
3 Monate standen die 8 Pop-Up Stationen im Rahmen des Stadtsummer-Festivals der Allgemeinheit zur Verfügung. Während dieser Zeit luden sie nicht nur zum Essen und Verweilen ein, sondern boten ihren Besuchern auch eine neue Perspektive auf die Schaffhauser Innenstadt. 

Von gastronomischen und kulturellen Events, Konzerten und einem speziellen Take-Away-Angebot der Schaffhauser Restaurants begleitet, vermittelte das Stadtsummer-Festival ein positives Lebensgefühl das die die Stadtgemeinschaft stärkte und den Menschen die Möglichkeit gab sich auf eine Entdeckungsreise vor der eigenen Haustür zu begeben.
Die Interventionen aus verzinktem Baugerüst als Grundstruktur, Schalungstafeln für Bänke und Tische, Textil als Sonnenschutz, Sitzfläche oder Hängematte sowie simplen Lichterketten, hoben sich formal und farblich selbstbewusst vom Stadtbild ab und erzeugten Aufmerksamkeit und Neugier.
Dabei waren sie auf unterschiedliche Art und Weise nutzbar – ihre Funktion waren bewusst nicht eindeutig vorgegeben.
Die Menschen konnten so eigens herausfinden wie sie die Strukturen nutzen wollten und sich beim Picknick, Take-Away oder Feierabendbier mit Freunden auf ihren Instinkt und ihre Vorlieben verlassen. Harte Sitzflächen vermischen sich mit Hängematten, Bänke wurden zu Tischen und Stahlrohre zu Barhockern. Die Gerüste sollten Spass machen, die Kreativität anregen und durch den Perspektivwechsel eigene Gewohnheiten hinterfragen.
Die leuchtend gelben, zusätzlich geschaffenen Sitz-, Steh- und Verweilmöglichkeiten wiesen auf das vielseitige gastronomische Angebot Stadt hin und kompensierten zur selben Zeit ein Teil der im Innenraum der Restaurants wegfallenden Sitzplätze durch Bespielung des öffentlichen Raumes.
Plattformen, Sitze und Tischflächen unterlagen dabei dem Raster des Gerüstes und erinnerten subtil an die vorgegebenen gesundheitsrelevanten Sicherheitsabstände zwischen den Menschen.
Alle Einzelteile der Gerüstbauten sind gemietet und können im nächsten Jahr situationsabhängig neu arrangiert wiederverwendet werden.
Für die extrem schnelle und spontane Umsetzung des Projektes innerhalb von 6 Wochen setzte die Arbeitsgemeinschaft auf Solidarität, Inklusion und Multidisziplinarität. So übernahmen Menschen mit Handicap die Botschafterrolle und repräsentierten als Ansprechpartner und Wartungsteam das Stadtsummer-Festival vor Ort.
Das intuitive und nahbare Kommunikationsdesign kam aus der Feder eines lokalen Grafikbüros und die Umsetzung der Gerüststrukturen wurde von regionalen Bau- und Handwerksbetrieben bewerkstelligt. Finanzielle Unterstützung kam zusätzlich von ortsansässigen Stiftungen und Unternehmen.
Das Projekt ist ein positives Beispiel für solidarisches Handeln, es zeigt die Möglichkeiten auf, wie gemeinschaftlich und kreativ mit der COVID-19-Situation umgegangen werden kann.
Visuelle Kommunikation von Eclipse Studios

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